Kriege und Unruhen bedrohten schon immer die Existenz von Archiven. Auch auf diesem Gebiet brachte die Napoleonzeit wesentliche Neuerungen mit sich, die uns heute noch begleiten. Während des Ancien Régime wurden Archive - vornehmlich aus praktischen Gründen - entweder absichtlich zerstört oder als Kriegsbeute einverleibt, um ihren Informationsbestand für die Verwaltung der neueroberten Gebiete zu nutzen bzw. dem Feind ebendiese Informationen zu entziehen. Mit dem anbrechenden 19. Jahrhundert kamen neue - direkte und indirekte - Risikofaktoren hinzu. Denn seit jener Zeit sind Archive aufgrund ihres nicht nur historischen, sondern auch symbolischen Wertes zu politischen Instrumenten geworden, deren Zweck es ist, die Legitimität von Kriegen und Aufständen, die im Namen einer nationalen Identität oder einer Ideologie geführt werden, entweder zu untermauern oder zu untergraben.
Anhand von acht Themenbereichen befasst sich die internationale Tagung mit den Auswirkungen von Kriegen auf Archive in- und außerhalb Italiens und erörtert Versprengungen, Zerstückelungen, Rekonstruktionen und Rückforderungen von Archiven nach Kriegsende, die Entwicklung des internationalen Rechts, die politische Rolle und den Rechtsschutz der Archive und die Situation der Archive in den heutigen Kriegen.
Die vom Staatsarchiv Mailand veranstaltete Tagung wird vom 3. bis 6. November 2021 auf den folgenden Kanälen im Live-Stream übertragen:
Die Beiträge bleiben auch nach der Live-Übertragung auf den angegebenen Kanälen abrufbar.
Programm und Flyer der Tagung herunterladen:
- Tagungsprogramm IT (PDF, 431 KB)
- Tagungsprogramm EN (PDF, 398 KB)
- Tagungsflyer IT (PDF, 331 KB)
- Tagungsflyer EN (PDF, 329 KB)



